Presseerklärung der Bürgerinitiative vom 26. Juli 2007
Dr. med. Eberhard Greiner                Gudrun Emberger
Galbergweg 22                                   Schlichtenstr. 42 a
99867 Gotha                                      99867 Gotha

Kultusminster Goebel hat bei den jüngsten Gesprächen mit dem Trägerverein der Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl angeboten, das Orchester ab 2009 noch mit 850 000 Euro zu fördern. Was sich auf den ersten Blick so überaus positiv und erfreulich darstellt – bekanntlich wollte das Land sich aus der Finanzierung der Thüringen Philharmonie ganz zurückziehen - , ist bei näherer Betrachtung dann doch kein Anlaß zum Jubeln. Denn dieser Zuschuß des Landes wird nicht ausreichend sein, um das Orchester in seiner jetzigen Stärke zu erhalten. Den Orchestermusikern können und dürfen aber keine weiteren Kürzungen des Haustarifs zugemutet werden, die Kommunen werden das Defizit im Budget nicht ausgleichen können.

Die Städte Gotha und Suhl haben in den vergangenen Wochen ein klares Bekenntnis abgegeben und die Weichen gestellt für ein Fortbestehen der Thüringen Philharmonie über das Jahr 2008 hinaus: Der Gothaer Stadtrat wird seinen Zuschuß auf 500 000 Euro erhöhen; die Stadt Suhl will bei ihrem Zuschuß von 500 000 Euro bleiben, knüpft daran aber die Bedingung, daß ein Orchester mit mindestens 66 Musikern erhalten bleibt. Minister Goebel honoriert weder die Bemühungen der Kommunen zum Erhalt des Orchesters, noch berührt es ihn, daß mit seinem Angebot von 850 000 Euro auf keinen Fall ein Orchester mit 66 Musikern bestehen kann, die Stadt Suhl also dann in Konsequenz als einer der Träger ausfiele.

Die Bürgerinitiative Pro Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl kann sich mit diesem Angebot des Landes Thüringen auf keinen Fall einverstanden erklären. Nach Berechnungen von Bärbel Schreyer, der Vorsitzenden des Vereins der Freunde und Förderer der Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl, wird zum Erhalt des Status quo vom Land Thüringen ein Zuschuß von wenigstens 1,3 Millionen Euro benötigt. Wir fordern daher Minister Goebel auf, den jährlichen  Landeszuschuß für das Orchester ab 2009 wenigstens auf diese 1,3 Millionen aufzustocken. Wir fühlen uns zu dieser Forderung umso berechtigter, als bekanntermaßen  aufgrund zu erwartender 754 Mio Euro Steuermehreinnahmen für das Land wahrlich genug finanzieller Spielraum besteht.


Gudrun Emberger