Nach der Entscheidung des Stadtrats Suhl, sich ab 2009 komplett aus der Finanzierung der Thüringen-Philharmonie zurückzuziehen, trafen sich Vertreter der Stadt und des Landkreises Gotha sowie des Trägervereins gestern zu einem Krisengespräch.
GOTHA. Wie Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) informierte, war bei dem Gespräch auch eine Vertreterin des Kultusministeriums anwesend. Sie habe zwar versichert, dass das Land die zugesagten 1,15 Millionen Euro pro Jahr ab 2009 (statt bisher 1,8 Millionen Euro) zahlen will, dass aber eine Erhöhung dieses Zuschusses trotz der fehlenden 500 000 Euro aus Suhl nicht möglich sei. Kreuch: "Wir haben den Landrat gebeten, dass der Landkreis seinen Beitrag für das Orchester um 30 Prozent erhöht und dass dazu schnell eine Entscheidung getroffen wird." Konrad Gießmann (CDU) wolle prüfen, ob in Kürze eine Sondersitzung des Kreistages zu diesem Thema möglich ist, denn die nächste reguläre Tagung findet erst am 9. November statt.
Das wäre sehr spät, denn so lange die Finanzierungsvereinbarung nicht von den Geldgebern beschlossen und unterschrieben ist, kann der Trägerverein nicht handeln. Es kann nicht geplant werden, Gastspielzusagen ab dem Jahr 2009 sind nicht möglich, die Verhandlungen mit dem Theater Erfurt zur Kooperationsvereinbarung erschwert.
Der Philharmonie-Trägerverein muss jetzt ein neues Konzept erarbeiten, in dem die fehlenden Suhler Mittel berücksichtigt sind. Wie viel Musiker unter den neuen Bedingungen übrig bleiben, sei noch nicht klar. Kreuch: "Es sollten so viele sein, dass das Orchester trotz Verpflichtungen in Erfurt mit den anderen Musikern Geld einspielen kann."
27.09.2007 Von Claudia KLINGER
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