Thüringer Allgemeine, 8. September 2007
Suhl bringt Orchester ins Wanken

SUHL (fb/db). Die Unterstützung Suhls für die Thüringen-Philharmonie Gotha-Suhl ab 2009 ist nicht mehr sicher. Wegen leerer Kassen kann die Stadt wahrscheinlich die 500 000 Euro jährlich nicht zahlen. Suhl musste jetzt das Land um Geld bitten.Die katastrophale Finanzlage Suhls könnte das Orchester, das schon einmal vor dem Aus stand, jetzt zum Straucheln bringen. Denn nach jahrelangem Streit um die Finanzierung der Philharmonie war jetzt ein Kompromiss zwischen Land, Stadt und Kreis Gotha sowie Suhl gefunden worden. Der könnte jetzt kippen, wenn Suhl die halbe Million jährlich als seinen Anteil für die 66 Musiker nicht mehr aufbringen kann. "Die Philharmonie spielt noch, und über die 500 000 Euro kann erst der Stadtrat am 26. September entscheiden", so gestern Suhls Pressesprecher. Oberbürgermeister Jens Triebel kündigte an, dass "neue finanzielle Verpflichtungen nicht mehr eingegangen werden dürfen". Dennoch sollen bestehende Verträge eingehalten werden. Zur Philharmonie-Finanzierung gibt es einen Stadtratsbeschluss, ein Vertrag ist noch nicht unterschrieben. Für Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch kam Suhls Pleite nicht überraschend. "Jens Triebel hatte mich schon vor längerer Zeit über Zahlungsschwierigkeiten informiert. Ich hege aber keineswegs Groll." Kreuch fordert eine schnelle Entscheidung der Suhler. "Ich will nicht bis 2009 diese Zitterpartie weiter machen." Wenn Suhl die vertraglich vereinbarten 500 000 Euro nicht zahlt, müsste das Orchester etwa auf 52 Stellen beschränkt  werden. 


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